Einleitung und die Gedichte
Immer noch sind die einzigen älteren Dichter, von denen ich schon etwas gehört oder gelesen habe, Johann Wolfgang von Goethe, Friedrich Schiller und William Shakespeare. Die Schule hat mir diese Personen näher gebracht. Mit Eigeninitiative wäre ich nie dazu gekommen. Eher für die moderneren, die von Michael Schindler, Olexij Kosarev oder Felix Blume geschrieben werden, interessiere ich mich und auch die meisten meiner Generation. Das sind bekannte „Dichter“, die seit einigen Jahren die Kunst des Gedichteschreibens beherrschen und der Jugend näher bringen. Nun sind wir auf eines meiner Hobbys gestossen: Rap. Es gibt sehr viele Gemeinsamkeiten zwischen Rap und der Lyrik und auch gleich so viele Differenzen.
Immer noch sind die einzigen älteren Dichter, von denen ich schon etwas gehört oder gelesen habe, Johann Wolfgang von Goethe, Friedrich Schiller und William Shakespeare. Die Schule hat mir diese Personen näher gebracht. Mit Eigeninitiative wäre ich nie dazu gekommen. Eher für die moderneren, die von Michael Schindler, Olexij Kosarev oder Felix Blume geschrieben werden, interessiere ich mich und auch die meisten meiner Generation. Das sind bekannte „Dichter“, die seit einigen Jahren die Kunst des Gedichteschreibens beherrschen und der Jugend näher bringen. Nun sind wir auf eines meiner Hobbys gestossen: Rap. Es gibt sehr viele Gemeinsamkeiten zwischen Rap und der Lyrik und auch gleich so viele Differenzen.
Lyrik ist
Rap in alt und nett.
Obwohl
dieser Auftrag eine gute Vorbereitung für die Matura im nächsten Jahr ist,
halte ich nicht so viel davon, weil man etwas machen muss, obwohl man keine
Lust dazu hat. Jedoch ist es erlaubt die Richtung des Gedichts selbst
auszuwählen, was einem etwas mehr Freiheit im Ganzen gewährt.
Da ich teilweise auch wegen meiner Herkunft politisch
interessiert bin, habe ich keine Sekunde gezögert, mich für das Thema
"Krieg" zu entscheiden. Ohne mich vorher besonders stark informiert
zu haben, hatte ich schon eine Vermutung, dass es eher um Gedichte vom
Deutschen Krieg 1866 weiter über den Deutsch-Französischen Krieg vier Jahre
später gegen Napoleon (Deutsche Einigungskriege), bis hin zu den zwei–leider–
bekanntesten Kriegen, drehen wird. Die Weltkriege.
Ich darf nur fünf Gedichte aus diesem Themenbereich rausfiltern und die dann, wie es der
Auftrag vorsieht, bearbeiten. So viel zum Hinblick auf die kommenden Einträge.
Unten findet
Ihr die ausgewählten Gedichte.
In einer
Woche beginne ich mit der Analyse der ersten Gedichte.
Viel Spass!
AM RAND 4
Grabenrand
durchs ganze Land
Alle Sinne
angespannt,
Kauern wir
am Grabenrand,
Lauern wir:
ob Tod uns wird,
Wenn die
wilde Kugel schwirrt.
Grabenrand,
Grabesrand,
Ihr seid so
nah, so nah verwandt
Grabenrand
durchs ganze Land
Georg Davidsohn, 1872-1942
GEBET VOR
DER SCHLACHT 3
Inbrünstig
singt die Mannschaft, jeder für sich:
Gott, behüte mich vor Unglück,
Vater, Sohn und heiliger Geist,
Dass mich nicht Granaten treffen,
Dass die Luder, unsre Feinde,
Mich nicht fangen, nicht erschießen,
Dass ich nicht wie’n Hund verrecke
Für das teure Vaterland.
Gott, behüte mich vor Unglück,
Vater, Sohn und heiliger Geist,
Dass mich nicht Granaten treffen,
Dass die Luder, unsre Feinde,
Mich nicht fangen, nicht erschießen,
Dass ich nicht wie’n Hund verrecke
Für das teure Vaterland.
Sieh, ich
möchte gern noch leben,
Kühe melken, Mädchen stopfen
Und den Schuft, den Sepp, verprügeln,
Mich noch manches Mal besaufen
Bis zu meinem selgen Ende.
Sieh, ich bete gut und gerne
Täglich sieben Rosenkränze,
Wenn du, Gott, in deiner Gnade
Meinen Freund, den Huber oder
Meier, tötest, mich verschonst.
Kühe melken, Mädchen stopfen
Und den Schuft, den Sepp, verprügeln,
Mich noch manches Mal besaufen
Bis zu meinem selgen Ende.
Sieh, ich bete gut und gerne
Täglich sieben Rosenkränze,
Wenn du, Gott, in deiner Gnade
Meinen Freund, den Huber oder
Meier, tötest, mich verschonst.
Aber muss
ich doch dran glauben,
Lass mich nicht zu schwer verwunden.
Schick mir einen leichten Beinschuss,
Eine kleine Armverletzung,
Dass ich als ein Held zurückkehr,
Der etwas erzählen kann.
Lass mich nicht zu schwer verwunden.
Schick mir einen leichten Beinschuss,
Eine kleine Armverletzung,
Dass ich als ein Held zurückkehr,
Der etwas erzählen kann.
Alfred Lichtenstein, 1889-1914
KRIEG UND
FRIEDE 2
Die Welt hat
Krieg geführt, weit über zwanzig Jahr,
Nunmehr soll
Friede sein, soll werden, wie es war;
Sie hat
gekriegt um das, o lachenswerte Tat,
Was sie, eh
sie gekriegt, zuvor besessen hat.
Friedrich von Logau, 1605-1655
DER
BELGISCHE ACKER 1
Und in den
Äckern sprosste das Korn.
Fern noch
brüllte, brannte und stampfte
Die Schlacht...
Die Schlacht...
Und aus dem
Gottesacker der Erde, aus Moder und Tod
Wuchs übers
atmende Land
Breit in die Sonne gespannt
Siegreichen Lebenden auf das göttliche Brot...
Breit in die Sonne gespannt
Siegreichen Lebenden auf das göttliche Brot...
Und am Tage
klingen aus wogenden Ährenmeeren
Widerschallend
von der französischen Schlachten Getöse
Auf zum Himmel, sonnendurchbebt
Die ehern schweren
Gesänge von Deutschlands siegender Größe
Die aus Friedhöfen sich Brotäcker gräbt.
Auf zum Himmel, sonnendurchbebt
Die ehern schweren
Gesänge von Deutschlands siegender Größe
Die aus Friedhöfen sich Brotäcker gräbt.
Bertolt Brecht ,1915
HASSGESANG
GEGEN ENGLAND 1
Was schiert
uns Russe und Franzos',
Schuss wider Schuss und Stoss um Stoss,
Wir lieben sie nicht,
Wir hassen sie nicht,
Wir schützen Weichsel und Wasgaupass, -
Wir haben nur einen einzigen Hass,
Wir lieben vereint, wir hassen vereint,
Wir haben nur einen einzigen Feind:
Den ihr alle wisst, den ihr alle wisst,
Er sitzt geduckt hinter der grauen Flut,
Voll Neid, voll Wut, voll Schläue, voll List.
Durch Wasser getrennt, die sind dicker als Blut,
Wir wollen treten in ein Gericht,
Einen Schwur zu schwören, Gesicht in Gesicht,
Einen Schwur von Erz, den verbläst kein Wind,
Einen Schwur für Kind und für Kindeskind,
Schuss wider Schuss und Stoss um Stoss,
Wir lieben sie nicht,
Wir hassen sie nicht,
Wir schützen Weichsel und Wasgaupass, -
Wir haben nur einen einzigen Hass,
Wir lieben vereint, wir hassen vereint,
Wir haben nur einen einzigen Feind:
Den ihr alle wisst, den ihr alle wisst,
Er sitzt geduckt hinter der grauen Flut,
Voll Neid, voll Wut, voll Schläue, voll List.
Durch Wasser getrennt, die sind dicker als Blut,
Wir wollen treten in ein Gericht,
Einen Schwur zu schwören, Gesicht in Gesicht,
Einen Schwur von Erz, den verbläst kein Wind,
Einen Schwur für Kind und für Kindeskind,
Vernehmt das
Wort, sagt nach das Wort,
Es wälze sich durch ganz Deutschland fort:
Wir wollen nicht lassen von unserem Hass,
Wir haben alle nur einen Hass,
Wir lieben vereint, wir hassen vereint,
Wir haben alle nur einen Feind:
Engeland"
Es wälze sich durch ganz Deutschland fort:
Wir wollen nicht lassen von unserem Hass,
Wir haben alle nur einen Hass,
Wir lieben vereint, wir hassen vereint,
Wir haben alle nur einen Feind:
Engeland"
Nimm du die
Völker der Erde in Sold,
Baue Wälle aus Barren von Gold,
Bedecke die Meerflut mit Bug bei Bug,
Du rechnest klug, doch nicht klug genug.
Baue Wälle aus Barren von Gold,
Bedecke die Meerflut mit Bug bei Bug,
Du rechnest klug, doch nicht klug genug.
Was schiert
uns Russe und Franzos'!
Schuss wider Schuss und Stoß um Stoß.
Wir kämpfen den Kampf mit Bronze und Stahl,
Wir schließen Frieden irgendeinmal,
Dich werden wir hassen mit langem Hass,
Wir werden nicht lassen von unserem Hass,
Schuss wider Schuss und Stoß um Stoß.
Wir kämpfen den Kampf mit Bronze und Stahl,
Wir schließen Frieden irgendeinmal,
Dich werden wir hassen mit langem Hass,
Wir werden nicht lassen von unserem Hass,
Hass zu
Wasser und Hass zu Land,
Hass der Hämmer und Hass der Kronen,
Drosselnder Hass von siebzig Millionen,
Sie lieben vereint, sie hassen vereint,
Sie haben alle nur einen Feind:
Engeland!
Hass der Hämmer und Hass der Kronen,
Drosselnder Hass von siebzig Millionen,
Sie lieben vereint, sie hassen vereint,
Sie haben alle nur einen Feind:
Engeland!
Ernst Lissauer, 1882-1937
QUELLEN:
4. http://www.uibk.ac.at/brenner-archiv/editionen/ged_wk1/schuetz_ged.html#Georg_Davidsohn
3. „Die besten deutschen Gedichte“ ausgewählt von Marcel Reich-Ranicki, Insel Verlag
2. http://www.lyrikmond.de/gedichte-thema-11-42.php
1. http://www.lyrikheute.com/2012/05/blogbaustelle-hier-entsteht-ein-post.html
3. „Die besten deutschen Gedichte“ ausgewählt von Marcel Reich-Ranicki, Insel Verlag
2. http://www.lyrikmond.de/gedichte-thema-11-42.php
1. http://www.lyrikheute.com/2012/05/blogbaustelle-hier-entsteht-ein-post.html
Hi Konstantinos
AntwortenLöschenIch habe mir alle deine Texte zur Kriegslyrik angeschaut und gelesen.
"Gebet vor der Schlacht": Ich finde dieses Gebet sehr eindrücklich, was es umschreibt und wie nah die Freiheit doch wäre und trotzdem so weit weg ...
Du hast die Gedichte in eine gute Reihenfolge gebracht und logisch dargestellt.
Das Gedicht, das den Namen trägt "Hassgesang gegen England" ist mir nicht bekannt. Die Deutschen waren mit fast ganz Europa im Krieg, dass die Engländer so gehasst wurden war mir erst jetzt durch das Gedicht/Kriegslied klar geworden.
Ich finde du hast spannende und interessante Gedichte ausgewählt mit dem man einen sehr guten Blog aufziehen kann.
PS. Versuche deinen Lesern noch etwas deutlicher zu machen, wieso du dieses Thema gewählt hast.
MFG
Dominic Froehlich ¨
Blog: www.dofroehlich.blogspot.ch
Lieber Konsti
AntwortenLöschenIch finde deinen Blog super. Als ich am Anfang gelesen habe, welche modernen Dichter du gut findest, kannte ich erst keinen, bis ich dann die Namen gegoogelt habe. Ich finds toll, denn so beschäftigt man sich schon ab dem zweiten Satz intensiv mit deinem Blog. Er ist einfach zu lesen und sehr interessant. Einige Bilder wären nicht schlecht gewesen, ich denke zu diesem Thema findet man relativ viel.
Ansonsten hammer Arbeit. Hut ab!
Liebe Grüsse
Nina