Hallo, mein Name ist Konstantinos.
Diese Webseite wurde im Rahmen eines Schulprojekts der Kantonsschule Trogen erstellt, um Gedichte zu einem bestimmten Thema zu analysieren. Das Thema, das ich ausgewählt habe lautet: Krieg.
Kriegslyrik
Freitag, 23. Mai 2014
Samstag, 22. Mai 2004
Einleitung und die Gedichte
Immer noch sind die einzigen älteren Dichter, von denen ich schon etwas gehört oder gelesen habe, Johann Wolfgang von Goethe, Friedrich Schiller und William Shakespeare. Die Schule hat mir diese Personen näher gebracht. Mit Eigeninitiative wäre ich nie dazu gekommen. Eher für die moderneren, die von Michael Schindler, Olexij Kosarev oder Felix Blume geschrieben werden, interessiere ich mich und auch die meisten meiner Generation. Das sind bekannte „Dichter“, die seit einigen Jahren die Kunst des Gedichteschreibens beherrschen und der Jugend näher bringen. Nun sind wir auf eines meiner Hobbys gestossen: Rap. Es gibt sehr viele Gemeinsamkeiten zwischen Rap und der Lyrik und auch gleich so viele Differenzen.
Immer noch sind die einzigen älteren Dichter, von denen ich schon etwas gehört oder gelesen habe, Johann Wolfgang von Goethe, Friedrich Schiller und William Shakespeare. Die Schule hat mir diese Personen näher gebracht. Mit Eigeninitiative wäre ich nie dazu gekommen. Eher für die moderneren, die von Michael Schindler, Olexij Kosarev oder Felix Blume geschrieben werden, interessiere ich mich und auch die meisten meiner Generation. Das sind bekannte „Dichter“, die seit einigen Jahren die Kunst des Gedichteschreibens beherrschen und der Jugend näher bringen. Nun sind wir auf eines meiner Hobbys gestossen: Rap. Es gibt sehr viele Gemeinsamkeiten zwischen Rap und der Lyrik und auch gleich so viele Differenzen.
Lyrik ist
Rap in alt und nett.
Obwohl
dieser Auftrag eine gute Vorbereitung für die Matura im nächsten Jahr ist,
halte ich nicht so viel davon, weil man etwas machen muss, obwohl man keine
Lust dazu hat. Jedoch ist es erlaubt die Richtung des Gedichts selbst
auszuwählen, was einem etwas mehr Freiheit im Ganzen gewährt.
Da ich teilweise auch wegen meiner Herkunft politisch
interessiert bin, habe ich keine Sekunde gezögert, mich für das Thema
"Krieg" zu entscheiden. Ohne mich vorher besonders stark informiert
zu haben, hatte ich schon eine Vermutung, dass es eher um Gedichte vom
Deutschen Krieg 1866 weiter über den Deutsch-Französischen Krieg vier Jahre
später gegen Napoleon (Deutsche Einigungskriege), bis hin zu den zwei–leider–
bekanntesten Kriegen, drehen wird. Die Weltkriege.
Ich darf nur fünf Gedichte aus diesem Themenbereich rausfiltern und die dann, wie es der
Auftrag vorsieht, bearbeiten. So viel zum Hinblick auf die kommenden Einträge.
Unten findet
Ihr die ausgewählten Gedichte.
In einer
Woche beginne ich mit der Analyse der ersten Gedichte.
Viel Spass!
AM RAND 4
Grabenrand
durchs ganze Land
Alle Sinne
angespannt,
Kauern wir
am Grabenrand,
Lauern wir:
ob Tod uns wird,
Wenn die
wilde Kugel schwirrt.
Grabenrand,
Grabesrand,
Ihr seid so
nah, so nah verwandt
Grabenrand
durchs ganze Land
Georg Davidsohn, 1872-1942
GEBET VOR
DER SCHLACHT 3
Inbrünstig
singt die Mannschaft, jeder für sich:
Gott, behüte mich vor Unglück,
Vater, Sohn und heiliger Geist,
Dass mich nicht Granaten treffen,
Dass die Luder, unsre Feinde,
Mich nicht fangen, nicht erschießen,
Dass ich nicht wie’n Hund verrecke
Für das teure Vaterland.
Gott, behüte mich vor Unglück,
Vater, Sohn und heiliger Geist,
Dass mich nicht Granaten treffen,
Dass die Luder, unsre Feinde,
Mich nicht fangen, nicht erschießen,
Dass ich nicht wie’n Hund verrecke
Für das teure Vaterland.
Sieh, ich
möchte gern noch leben,
Kühe melken, Mädchen stopfen
Und den Schuft, den Sepp, verprügeln,
Mich noch manches Mal besaufen
Bis zu meinem selgen Ende.
Sieh, ich bete gut und gerne
Täglich sieben Rosenkränze,
Wenn du, Gott, in deiner Gnade
Meinen Freund, den Huber oder
Meier, tötest, mich verschonst.
Kühe melken, Mädchen stopfen
Und den Schuft, den Sepp, verprügeln,
Mich noch manches Mal besaufen
Bis zu meinem selgen Ende.
Sieh, ich bete gut und gerne
Täglich sieben Rosenkränze,
Wenn du, Gott, in deiner Gnade
Meinen Freund, den Huber oder
Meier, tötest, mich verschonst.
Aber muss
ich doch dran glauben,
Lass mich nicht zu schwer verwunden.
Schick mir einen leichten Beinschuss,
Eine kleine Armverletzung,
Dass ich als ein Held zurückkehr,
Der etwas erzählen kann.
Lass mich nicht zu schwer verwunden.
Schick mir einen leichten Beinschuss,
Eine kleine Armverletzung,
Dass ich als ein Held zurückkehr,
Der etwas erzählen kann.
Alfred Lichtenstein, 1889-1914
KRIEG UND
FRIEDE 2
Die Welt hat
Krieg geführt, weit über zwanzig Jahr,
Nunmehr soll
Friede sein, soll werden, wie es war;
Sie hat
gekriegt um das, o lachenswerte Tat,
Was sie, eh
sie gekriegt, zuvor besessen hat.
Friedrich von Logau, 1605-1655
DER
BELGISCHE ACKER 1
Und in den
Äckern sprosste das Korn.
Fern noch
brüllte, brannte und stampfte
Die Schlacht...
Die Schlacht...
Und aus dem
Gottesacker der Erde, aus Moder und Tod
Wuchs übers
atmende Land
Breit in die Sonne gespannt
Siegreichen Lebenden auf das göttliche Brot...
Breit in die Sonne gespannt
Siegreichen Lebenden auf das göttliche Brot...
Und am Tage
klingen aus wogenden Ährenmeeren
Widerschallend
von der französischen Schlachten Getöse
Auf zum Himmel, sonnendurchbebt
Die ehern schweren
Gesänge von Deutschlands siegender Größe
Die aus Friedhöfen sich Brotäcker gräbt.
Auf zum Himmel, sonnendurchbebt
Die ehern schweren
Gesänge von Deutschlands siegender Größe
Die aus Friedhöfen sich Brotäcker gräbt.
Bertolt Brecht ,1915
HASSGESANG
GEGEN ENGLAND 1
Was schiert
uns Russe und Franzos',
Schuss wider Schuss und Stoss um Stoss,
Wir lieben sie nicht,
Wir hassen sie nicht,
Wir schützen Weichsel und Wasgaupass, -
Wir haben nur einen einzigen Hass,
Wir lieben vereint, wir hassen vereint,
Wir haben nur einen einzigen Feind:
Den ihr alle wisst, den ihr alle wisst,
Er sitzt geduckt hinter der grauen Flut,
Voll Neid, voll Wut, voll Schläue, voll List.
Durch Wasser getrennt, die sind dicker als Blut,
Wir wollen treten in ein Gericht,
Einen Schwur zu schwören, Gesicht in Gesicht,
Einen Schwur von Erz, den verbläst kein Wind,
Einen Schwur für Kind und für Kindeskind,
Schuss wider Schuss und Stoss um Stoss,
Wir lieben sie nicht,
Wir hassen sie nicht,
Wir schützen Weichsel und Wasgaupass, -
Wir haben nur einen einzigen Hass,
Wir lieben vereint, wir hassen vereint,
Wir haben nur einen einzigen Feind:
Den ihr alle wisst, den ihr alle wisst,
Er sitzt geduckt hinter der grauen Flut,
Voll Neid, voll Wut, voll Schläue, voll List.
Durch Wasser getrennt, die sind dicker als Blut,
Wir wollen treten in ein Gericht,
Einen Schwur zu schwören, Gesicht in Gesicht,
Einen Schwur von Erz, den verbläst kein Wind,
Einen Schwur für Kind und für Kindeskind,
Vernehmt das
Wort, sagt nach das Wort,
Es wälze sich durch ganz Deutschland fort:
Wir wollen nicht lassen von unserem Hass,
Wir haben alle nur einen Hass,
Wir lieben vereint, wir hassen vereint,
Wir haben alle nur einen Feind:
Engeland"
Es wälze sich durch ganz Deutschland fort:
Wir wollen nicht lassen von unserem Hass,
Wir haben alle nur einen Hass,
Wir lieben vereint, wir hassen vereint,
Wir haben alle nur einen Feind:
Engeland"
Nimm du die
Völker der Erde in Sold,
Baue Wälle aus Barren von Gold,
Bedecke die Meerflut mit Bug bei Bug,
Du rechnest klug, doch nicht klug genug.
Baue Wälle aus Barren von Gold,
Bedecke die Meerflut mit Bug bei Bug,
Du rechnest klug, doch nicht klug genug.
Was schiert
uns Russe und Franzos'!
Schuss wider Schuss und Stoß um Stoß.
Wir kämpfen den Kampf mit Bronze und Stahl,
Wir schließen Frieden irgendeinmal,
Dich werden wir hassen mit langem Hass,
Wir werden nicht lassen von unserem Hass,
Schuss wider Schuss und Stoß um Stoß.
Wir kämpfen den Kampf mit Bronze und Stahl,
Wir schließen Frieden irgendeinmal,
Dich werden wir hassen mit langem Hass,
Wir werden nicht lassen von unserem Hass,
Hass zu
Wasser und Hass zu Land,
Hass der Hämmer und Hass der Kronen,
Drosselnder Hass von siebzig Millionen,
Sie lieben vereint, sie hassen vereint,
Sie haben alle nur einen Feind:
Engeland!
Hass der Hämmer und Hass der Kronen,
Drosselnder Hass von siebzig Millionen,
Sie lieben vereint, sie hassen vereint,
Sie haben alle nur einen Feind:
Engeland!
Ernst Lissauer, 1882-1937
QUELLEN:
4. http://www.uibk.ac.at/brenner-archiv/editionen/ged_wk1/schuetz_ged.html#Georg_Davidsohn
3. „Die besten deutschen Gedichte“ ausgewählt von Marcel Reich-Ranicki, Insel Verlag
2. http://www.lyrikmond.de/gedichte-thema-11-42.php
1. http://www.lyrikheute.com/2012/05/blogbaustelle-hier-entsteht-ein-post.html
3. „Die besten deutschen Gedichte“ ausgewählt von Marcel Reich-Ranicki, Insel Verlag
2. http://www.lyrikmond.de/gedichte-thema-11-42.php
1. http://www.lyrikheute.com/2012/05/blogbaustelle-hier-entsteht-ein-post.html
Freitag, 18. März 1994
Analyse der Gedichte
Wie schon in der Einleitung erklärt, habe ich mich für die Kriegslyrik entschieden, weil ich mich sehr für Politik interessiere und was den Menschen im Krieg und an der Front durch den Kopf geht. Die Analyse des Gedichts und des Autors stehen im Vordergrund.
Das erste Gedicht, „Am Rand“ von Georg Davidsohn, habe ich auf einer Website gefunden. Es war nicht klar erkennbar, ob es ein Ausschnitt eines grösseren Gedichtes ist oder nicht. Doch es ist ein ganzes Gedicht, kurz aber ganz. Dort werden die Wörter „Grabenrand“ und „Grabesrand“ miteinander in Verbindung gebracht und Davidsohn zeigt, wie nah man am Tod/ Grabesrand ist im Grabenrand. "Am Rand" besteht aus einem Schweifreim (a bb cc dd a), vorwiegend aus 4-hebigen Trochäen und endet mit einer männlicher Kadenz. Davidsohn war ein Journalist und SPD-Politiker und hat mehrere Kriege miterlebt, darunter auch den 1. Weltkrieg und die erste Hälfte des 2. Weltkrieges. Er starb 1942.
Wie schon in der Einleitung erklärt, habe ich mich für die Kriegslyrik entschieden, weil ich mich sehr für Politik interessiere und was den Menschen im Krieg und an der Front durch den Kopf geht. Die Analyse des Gedichts und des Autors stehen im Vordergrund.
Das erste Gedicht, „Am Rand“ von Georg Davidsohn, habe ich auf einer Website gefunden. Es war nicht klar erkennbar, ob es ein Ausschnitt eines grösseren Gedichtes ist oder nicht. Doch es ist ein ganzes Gedicht, kurz aber ganz. Dort werden die Wörter „Grabenrand“ und „Grabesrand“ miteinander in Verbindung gebracht und Davidsohn zeigt, wie nah man am Tod/ Grabesrand ist im Grabenrand. "Am Rand" besteht aus einem Schweifreim (a bb cc dd a), vorwiegend aus 4-hebigen Trochäen und endet mit einer männlicher Kadenz. Davidsohn war ein Journalist und SPD-Politiker und hat mehrere Kriege miterlebt, darunter auch den 1. Weltkrieg und die erste Hälfte des 2. Weltkrieges. Er starb 1942.
Beim „Gebet vor der
Schlacht“ schreibt Alfred Lichtenstein sehr persönlich. Man begreift, dass
er Angst um sein Leben hat. Sich des bevorstehenden Leidens bewusst, beschreibt
er was er später nicht mehr tun werden kann, was er vermissen wird. Gott und
der Stolz auf sein Vaterland spielen eine wichtige Rolle. Er rechnet
damit, dass er bald sterben wird an der Front und betet darum zu Gott, dass er ihn hoffentlich verschonen werde. Alfred Lichtenstein stirbt 1914, an der Westfront in Somme,
Frankreich, mit 25 Jahren. Das "Gebet vor der Schlacht"ist ein sich nicht reimendes Gedicht. 4-hebige Jamben und eine männliche Kadenz machen das Gedicht aus.
In Friedrich von Logaus
Gedicht „Kriege und Frieden“ wird
der Krieg als absurd und sinnlos dargestellt. Er erklärt, dass man für das
Krieg geführt hat, was man schon längst besass. Er denkt währenddessen an den Dreissigjährigen
Krieg. Dieser Krieg war eine Serie von regionalen Auseinandersetzungen in
Europa, die von 1618 bis ins Jahr 1648 andauerte. Bei diesem Gedicht handelt es sich nur um ein Quartett. Es beinhaltet das Reimschema des Paarenreims (aabb), das Metrum besteht vorüberwiegend aus Jamben und es schliesst mit einer männlichen Kadenz ab. 1605 wurde der Schriftsteller
und Epigrammist Friedrich von Logau, auch Salomon von Golaw genannt, geboren.
Er entstammt einer Adelsfamilie und studierte Jurisprudenz. Mit 28 Jahren
übernahm er dann das Familiengut, das gar nicht rentabel war. Ein Jahr vor
seinem Tod, 1654, wurde er zum Regierungsrat und Hofmarschall befördert.
Bertolt Brecht feierte 1915 mit „Der belgische Acker“ den Sieg
der Wehrmacht gegen das Königreich Belgien und den Briten. Es war eines seiner ersten Gedichte. Das Reimschema ist ein wenig kompliziert, es handelt sich um einen verschränkten Reim und einen umarmenden Reim(abc deed fgh fgh). Die ersten drei Verse sind reimlos. Weiter finden wir das Metrum eines 2-hebigen Anapästs und eine männliche Kadenz. Dieses Gedicht soll
den deutschen Stolz fördern. Es beschreibt die dunklen Zeiten, durch welche die
Deutschen durchgegangen sind und nun, nach dem Sieg, erwartet sie das Blaue vom
Himmel. Ich bewerte dieses Gedicht als leicht verständlich,obwohl es Metaphern beinhaltet. Man könnte ihn für
Kriegsverherrlichung kritisieren, doch man kann es ihm nicht übel nehmen. Er
tat es für seine Leser. Er war damals 26 Jahre alt und sehr wahrscheinlich dem
Patriotismus zugeneigt.
Der "Hassgesang gegen England" weist ein gemischtes Reimschema auf. Paarreime, Kreuzreime und Schweifreime beherrschen das Gedicht. Mehrheitlich verfügt das Gedicht über 4-hebige Jamben und läuft mit einer männlicher Kadenz aus. Es wurde von der Regierung als Propaganda für den Krieg benutzt. Soldaten wurden angespornt, Kindern wurde es in den Schulen eingetrichtert und die Zeitungen haben es dem allgemeinen Volk eingedrillt. Ob Ernst Lissauer überhaupt wollte, dass sein Gedicht das bekannteste Deutschlands wird, steht ausser Frage. Denn als er als junger Mann die Möglichkeit hatte, sich taufen zu lassen, lehnte er diese ab. Er wollte Jude bleiben aber der stolzeste Deutsche sein. Das Wort "Hass" wird über das ganze Gedicht nicht weggelassen. Vielleicht auch einer der Gründe, weshalb "Hassgesang gegen England" so erfolgreich wurde, war, dass die Bevölkerung nicht religiös, sozial und rassisch getrennt wurde, sondern jedem, der es las, ein beflügelndes Zugehörigkeitsgefühl einbrannte. Lissauer verstarb 1937 in Wien.
"Über die Wirkung des "Hassgesangs" schrieb Stefan Zweig ein Vierteljahrhundert später in seinen Memoiren: Das Gedicht fiel wie eine Bombe in ein Munitionsdepot. Nie vielleicht hat ein Gedicht in Deutschland, selbst die 'Wacht am Rhein' nicht, so rasch die Runde gemacht ... Der Kaiser war begeistert und verlieh Lissauer den Roten Adlerorden, man druckte das Gedicht in allen Zeitungen nach, die Lehrer lasen es den Kindern vor, die Offiziere traten vor die Front und rezitierten es den Soldaten ... Unter den siebzig Millionen Deutschen gab es bald keinen einzigen Menschen mehr, der den 'Hassgesang gegen England' nicht von der ersten bis zur letzten Zeile kannte ..." (Quelle:http://www.welt.de/geschichte/article128412986/Sie-haben-alle-nur-einen-Feind-England.html#disqus_thread)
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Donnerstag, 17. Mai 1984
Das Hauptgedicht
"Krieg und Friede" von Friedrich von Logau
Die Welt hat Krieg geführt weit über zwanzig Jahr.
Nunmehr soll Friede sein, soll werden, wie es war.
Sie hat gekriegt um das, o lachenswerte Tat,
Was sie, eh sie gekriegt, zuvor besessen hat.
Spöttisch und lachhaft schriebt er das Gedicht. Der Leser soll sofort verstehen, dass nach von Logaus Meinung der Krieg nichts bringt, dumm und lachhaft (im zynischen Sinne) ist.
Der Autor erzählt nicht von der Ich-Sicht aus, sondern verfolgt das Geschehen von nebenan. Er setzt eigene Gedanken und Gefühle zum Krieg bei und verleiht dem Gedicht eine politische Richtung. "Krieg und Friede" wurde zu meinem Favorit, weil es in nur vier Zeilen den Sinn des Krieges erklärt. Da das Gedicht aus dem 17. Jahrhundert stammt, habe ich mir den Text älter/althochdeutscher vorgestellt. Ich will damit sagen, dass Friedrich von Logau moderner geschrieben hat als manch anderer Dichter und Poet zu dieser Zeit, weil ich keine Schwierigkeiten hatte den Text zu verstehen. Friedrich von Logau benutzte simple Worte um ein bemerkenswertes Gedicht, wie dieses zu verfassen.
Meine ganze Kollektion besteht eher aus traurigen, dunklen und propagandawirksamen Gedichten passt dieses nicht so ganz rein. Es macht eine Ausnahme.
Ich habe es unter der Kategorie Friedensgedichte gefunden, also das Gegenteil von dem, was ich gesucht habe und wählte es trotzdem. Den Grund dafür kannte ich selber nicht. Sehr wahrscheinlich aber, um nicht nur negativ zu denken sondern auch mal kritisch und positiv.
Die Schriftsteller können nicht so schnell schreiben, wie die Regierungen Kriege machen; denn das Schreiben verlangt Denkarbeit.- Bertolt Brecht
"Krieg und Friede" von Friedrich von Logau
Die Welt hat Krieg geführt weit über zwanzig Jahr.
Nunmehr soll Friede sein, soll werden, wie es war.
Sie hat gekriegt um das, o lachenswerte Tat,
Was sie, eh sie gekriegt, zuvor besessen hat.
Friedrich von Logau (auch Salomon von Golaw), Dichter des Barock, entstammte dem schlesischen Adelsgeschlecht von Logau. Er wurde im Januar 1605 auf dem Familiengut nahe Niemcza,Polen (damals Schlesien) geboren und verstarb am 25. Juli
1655 in Liegnitz. 1625 startet sein Jurastudium an der Universität Altdorf.
Um 1633 erhält er am Hof zu Brieg eine untergeordnete Verwaltungsstelle. In den
1655 in Liegnitz. 1625 startet sein Jurastudium an der Universität Altdorf.
Um 1633 erhält er am Hof zu Brieg eine untergeordnete Verwaltungsstelle. In den
Kriegswirren wird sein Landgut verwüstet, er selbst - verschuldet und von Gicht geplagt - führt ein ärmliches Dasein. 1644 erhält er eine Ratsstelle in der herzoglichen Kanzlei und wird 1648 unter dem Namen «Der Verkleinernde» in die «Fruchtbringende Gesellschaft» aufgenommen, sein Emblem in dieser Literatenvereinigung ist das Milzkraut. 1655 stirbt er in Liegnitz. Seine Sinngedichte sind vor allem durch die lateinischen Epigramme John Owens beeinflußt. Der Moralist und Satyriker - später beliebter Spielball deutscher Ideologen - wird von Lessing wiederentdeckt, und sein Einfluß reicht über Kellers «Sinngedicht» bis hin zum «Treffen in Telgte» von Günter Grass. An seinen Vater konnte er sich nie erinnern.
(Quelle: https://www.hs-augsburg.de/~harsch/germanica/Chronologie/17Jh/Logau/log_intr.html)
Von Logau stellt in diesem Gedicht den Sinn des Krieges in Frage und kommt zum Schluss, dass jeder geführte Krieg nutzlos ist. Er spricht dabei den dreissigjährigen Krieg an, der von 1618 bis 1648 dauerte (Siehe erste Zeile). Damals ging es um Anfeindungen zwischen Katholiken und Protestanten, die durch den katholischen und protestantischen Staaten vor allem an das einfache Volk gelangten. Man fing an sich zu mistrauen. Die Folgen kennt man. Spöttisch und lachhaft schriebt er das Gedicht. Der Leser soll sofort verstehen, dass nach von Logaus Meinung der Krieg nichts bringt, dumm und lachhaft (im zynischen Sinne) ist.
Der Autor erzählt nicht von der Ich-Sicht aus, sondern verfolgt das Geschehen von nebenan. Er setzt eigene Gedanken und Gefühle zum Krieg bei und verleiht dem Gedicht eine politische Richtung. "Krieg und Friede" wurde zu meinem Favorit, weil es in nur vier Zeilen den Sinn des Krieges erklärt. Da das Gedicht aus dem 17. Jahrhundert stammt, habe ich mir den Text älter/althochdeutscher vorgestellt. Ich will damit sagen, dass Friedrich von Logau moderner geschrieben hat als manch anderer Dichter und Poet zu dieser Zeit, weil ich keine Schwierigkeiten hatte den Text zu verstehen. Friedrich von Logau benutzte simple Worte um ein bemerkenswertes Gedicht, wie dieses zu verfassen.
Meine ganze Kollektion besteht eher aus traurigen, dunklen und propagandawirksamen Gedichten passt dieses nicht so ganz rein. Es macht eine Ausnahme.
Ich habe es unter der Kategorie Friedensgedichte gefunden, also das Gegenteil von dem, was ich gesucht habe und wählte es trotzdem. Den Grund dafür kannte ich selber nicht. Sehr wahrscheinlich aber, um nicht nur negativ zu denken sondern auch mal kritisch und positiv.
Noch ein letztes Zitat, das die Kriege beschreibt:
Die Schriftsteller können nicht so schnell schreiben, wie die Regierungen Kriege machen; denn das Schreiben verlangt Denkarbeit.- Bertolt Brecht
Freitag, 17. Mai 1974
Fazit
Zu Beginn war ich extrem motiviert, einen Blog zu führen mit einem von mir ausgesuchten Thema. Ich konnte fünf Gedichte selber auswählen. Ist ja auch eine Übung für die Matura im nächsten Jahr. Wie es bei mir immer ist, kommt die Motivation am Anfang der ganzen Geschichte, die ich so gerne angehen will, und geht kurzerhand wieder verloren. Während der Lektionen habe ich zwar nicht so viel nützliches aufs Papier gebracht, aber mir die Gedanken, die dabei entstanden sind für spätere Sessionen aufgehoben. Was so auch gut ist. Jedoch wurde die Zeit bis zum Abgabetermin knapp.
Allgemeines Ziel des Auftrages war es, Gedichte zu analysieren und vorzustellen. Das ist mir eigentlich gut gelungen. Fünf Gedichte nach Metrum, Reimschema, Entstehungszeit und Autor zu untersuchen, braucht seine Zeit bis man alle fertig analysiert hat. Das grösste Problem waren die nicht so bekannten Dichter wie Alfred Lichtenstein oder Georg Davidsohn. Bei diesem Typ von Dichtern sucht man lange bis man wichtige Informationen, was ihren Lebenslauf betrifft, gefunden hat.
Schlussendlich hat mir dieses Projekt sehr gut gefallen. Es war eine gute Vorbereitung für das wichtige nächste Jahr, denn es zeigt alle Punkte auf, an denen man noch arbeiten muss und man kann sehen was die Konkurrenz (meine Klasse) so treibt.
Was ich persönlich gelernt habe, ist dass wie die Menschen in den chronologisch verteilten Kriegen für den Krieg gestimmt wurden, obwohl sie eine andere Meinung haben und gegen Krieg waren. Es fällt ziemlich leicht zu sagen, dass die gebildeten Leute gegen den Krieg waren und die Dummen dafür. So einfach ist es nicht. Die Menschen werden, immer wenn es zu einem Krieg kommen sollte, so manipuliert, dass sie sich zum Heimatland angezogen fühlen. So entsteht Nationalbewusstsein und in Krisenzeiten wird ein Schuldiger festgelegt. Etablierte Dichter, die dann von so einer Welle mitgerissen werden, schreiben Texte, die Medien greifen diese auf und schon steht das Gedicht in allen Zeitungen. Die Machthaber und Könige freuen sich, dass Volk hinter sich zu haben und der Weg für den Krieg ist geebnet.
Doch zum Glück ist das heutzutage nicht mehr der Fall.
Zu Beginn war ich extrem motiviert, einen Blog zu führen mit einem von mir ausgesuchten Thema. Ich konnte fünf Gedichte selber auswählen. Ist ja auch eine Übung für die Matura im nächsten Jahr. Wie es bei mir immer ist, kommt die Motivation am Anfang der ganzen Geschichte, die ich so gerne angehen will, und geht kurzerhand wieder verloren. Während der Lektionen habe ich zwar nicht so viel nützliches aufs Papier gebracht, aber mir die Gedanken, die dabei entstanden sind für spätere Sessionen aufgehoben. Was so auch gut ist. Jedoch wurde die Zeit bis zum Abgabetermin knapp.
Allgemeines Ziel des Auftrages war es, Gedichte zu analysieren und vorzustellen. Das ist mir eigentlich gut gelungen. Fünf Gedichte nach Metrum, Reimschema, Entstehungszeit und Autor zu untersuchen, braucht seine Zeit bis man alle fertig analysiert hat. Das grösste Problem waren die nicht so bekannten Dichter wie Alfred Lichtenstein oder Georg Davidsohn. Bei diesem Typ von Dichtern sucht man lange bis man wichtige Informationen, was ihren Lebenslauf betrifft, gefunden hat.
Schlussendlich hat mir dieses Projekt sehr gut gefallen. Es war eine gute Vorbereitung für das wichtige nächste Jahr, denn es zeigt alle Punkte auf, an denen man noch arbeiten muss und man kann sehen was die Konkurrenz (meine Klasse) so treibt.
Was ich persönlich gelernt habe, ist dass wie die Menschen in den chronologisch verteilten Kriegen für den Krieg gestimmt wurden, obwohl sie eine andere Meinung haben und gegen Krieg waren. Es fällt ziemlich leicht zu sagen, dass die gebildeten Leute gegen den Krieg waren und die Dummen dafür. So einfach ist es nicht. Die Menschen werden, immer wenn es zu einem Krieg kommen sollte, so manipuliert, dass sie sich zum Heimatland angezogen fühlen. So entsteht Nationalbewusstsein und in Krisenzeiten wird ein Schuldiger festgelegt. Etablierte Dichter, die dann von so einer Welle mitgerissen werden, schreiben Texte, die Medien greifen diese auf und schon steht das Gedicht in allen Zeitungen. Die Machthaber und Könige freuen sich, dass Volk hinter sich zu haben und der Weg für den Krieg ist geebnet.
Doch zum Glück ist das heutzutage nicht mehr der Fall.
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